Jürgen Vogel und „Die drei !!!“

Mettmann · Stille im Königshoftheater an der Poststraße. Im Schauspielraum kann man eine Stecknadel fallen hören. Verstohlen schleicht sich Kim (Lilli Lacher) auf die Bühne.

 Produzent Christian Becker, Regisseurin Viviane Andereggen, Schauspielerinnen Alexandra Petzschmann, Paula Renzler und Lilli Lacher, Schauspieler Jürgen Vogel, Bürgermeister Thomas Dinkelmann und Christina Bendlage von der Film- und Medien-Stiftung NRW.

Produzent Christian Becker, Regisseurin Viviane Andereggen, Schauspielerinnen Alexandra Petzschmann, Paula Renzler und Lilli Lacher, Schauspieler Jürgen Vogel, Bürgermeister Thomas Dinkelmann und Christina Bendlage von der Film- und Medien-Stiftung NRW.

Foto: tb

(tb) In der Hand ein vergilbtes Bild und eine Frage: "Sind das Sie, den ich da auf dem Foto sehe?", fragt sie Theaterpädagoge Robert Wilhelms (Jürgen Vogel). Dieser schwelgt bei dem Blick auf das Bild in Erinnerungen. Wird schmerzhaft an den Theaterbrand vor 15 Jahren zurück erinnert.
Dass er im Herzen ein ganz anderer sei, als damals, dessen ist sich Wilhelms sicher. Auch dass er Glück hatte, den Brand im Theater überlebt zu haben. "Ein guter Freund und hervorragender Schauspieler kam bei den Unfall ums Leben", erinnert sich Jürgen Vogel alias Robert Wilhelms. Dann der Schlussruf von Regisseurin Viviane Andereggen. "Danke, ich hätte es gerne beim nächsten Mal ein wenig anders. Vielleicht setzt ihr euch beide an das Klavier. Und Kim, etwas energischer. Du fühlst dich angelogen. Und los!"

Zum wiederholten Mal wird die rund zweiminütige Szene in dem Königshoftheater gedreht. Entstehen soll der Kinder- und Jugendfilm "Die drei !!!" mit den talentierten Nachwuchsschauspielerinnen Lilli Lacher, Alexandra Petzschmann, Paula Renzler und natürlich mit Jürgen Vogel. Dieser zeigte sich nicht nur vom Talent seiner kleinen Kolleginnen sichtlich begeistert - "Es ist ein wahres Geschenk mit den Mädchen zu spielen"- sondern freute sich auch auf ein Wiedersehen mit den Mettmannern. Bereits vor fünf Jahren durfte er für den Film "Hotel Lux" mit Michael "Bully" Herbig in der geschichtsträchtigen Kulisse, die bei der Filstiftung NRW gelistet ist, drehen.

Für den aktuellen Film sind 21 Drehtage in Mettmann angesetzt. "Der Großteil des Films wird in Mettmann gedreht", verrät Produzent Christian Becker, der insgesamt 41 Drehtage anberaumt hat. Weitere Drehorte lassen sich in umliegenden Orten wie Wuppertal und Köln finden. "Es sind alles verschlafene Örtchen, an denen wir den Film drehen." Becker hofft, dass mit dem ersten Film um die besten Freundinnen Franzi (Alexandra Petzschmann), Kim (Lilli Lacher) und Marie (Paula Renzler) eine ganze Filmreihe angestoßen wird. "Hierfür benötigen wir allerdings rund 500.000- 700.000 Kinobesucher."

Die Geschichten um die drei Mädchen sind nicht unbekannt. Über vier Millionen Bücher um die Nachwuchsdetektivinnen wurden bereits verkauft. Etliche Hörspiele gab es ebenfalls. Mit der ersten Verfilmung wird eine ganz neue Geschichte erzählt. Zum Inhalt: In den Sommerferien nehmen die drei Freundinnen an einem Peter Pan-Theaterprojekt teil. Während der Probe mit dem schrulligen Theaterpädagogen Robert Wilhelms ertönen plötzlich seltsame Geräusche im Saal, das Licht beginnt bedrohlich zu flackern, Kostüme werden zerschnitten und auf dem Schminkspiegel erscheint eine Drohbotschaft. Spukt hier wirklich ein einsames Phantom und sinnt auf Rache? Doch auch einige der anderen Workshop-Teilnehmer verhalten sich merkwürdig. Wer hat ein Motiv, dem Theater zu schaden? Ob die drei !!! das Rätsel lösen können, wird natürlich noch nicht verraten.

Bis sich die Mädchen jedoch auf der Leinwand wiederfinden, dauert es noch eine Zeit. "Wir haben viel Spaß bei den Dreharbeiten", verraten die Freundinnen, die eigentlich in Südtirol, Berlin und Köln wohnhaft sind. Zeit, sich ein wenig in der Mettmanner Innenstadt umzugucken, hatten die Nachwuchsschauspielerinnen bereits. "Wir waren ein bisschen shoppen." Vielleicht um das Heimweh zu bekämpfen. "Ein bisschen Heimweh haben wir natürlich."

Auch die eigentlichen Kinoinhaberinnen, die Schwestern Margarete Papenhoff und Gabriele Rosslenbroich, schauen bei den Proben kurz zu und erhalten viel Lob für die Räumlichkeiten, die 1954 eröffnet wurden und in den späten 70er Jahren schließen musste. Immer wieder wurde der Wunsch aus der Bürgerschaft laut, das einzigartige Kino erneut zum Leben zu erwecken und auch Bürgermeister Thomas Dinkelmann könnte sich ein solches Kleinod für die Kreisstädter vorstellen. "Ich habe schon mehrmals den Rat angesprochen, warum sich das Kino nicht reaktivieren lässt. Damit hätte Mettmann ein Aushängeschild."

Ob das Theater künftig aus dem Dornröschenschlaf geküsst wird, steht zwar noch in den Sternen. Fest steht jedoch, dass man das Mettmanner Königshoftheater ab dem 30. Juni 2019 auf den deutschen Leinwänden bewundern kann. Dann werden neben den Hauptdarstellern auch rund 250 Mettmanner Komparsen zu sehen sein, die im Vorfeld im neuen Weltspiegelkino an der Düsseldorfer Straße gecastet wurden. Wir dürfen gespannt sein.

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