1. Die Stadt

"Für eine christliche Kita gibt es in Mettmann keine Mehrheit"

"Für eine christliche Kita gibt es in Mettmann keine Mehrheit"

In der Ratssitzung vom 9. November 2016 hat der Rat der Stadt Mettmann — auf Wunsch der SPD in geheimer Abstimmung — über den Träger der neuen Kita abgestimmt.

Zur Abstimmung stand das Angebot der AWO, die Trägerschaft für eine neue Kita auf städtischem Grund mit drei Gruppen zu übernehmen am Standort Gruitener Straße. Die Alternative für Deutschland (AfD) Mettmann kritisiert dies. "Von der Verwaltung wurden in diesem Falle Kosten von 2,5 Mio. veranschlagt plus Gestellung des Grundstücks", schreibt Elisabeth Weidner, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende. "Beides auf Kosten und im Eigentum der Stadt. Eine Kostenbeteiligung hatte die AWO abgelehnt. Ausdrücklich nicht mehr zur Abstimmung stand das Angebot der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (EFG) Mettmann, die Trägerschaft für eine neue Kita zu übernehmen und dazu ein eigenes Gebäude auf eigenem Grundstück einzubringen. Kosten der Kita für die Stadt hier ca. 1 Mio. für einen Anbau."

Elisabeth Weidner forderte daher, der EFG den Zuschlag zu geben weil dadurch Finanzmittel eingespart werden könnten und die Ausrichtung der Kita keineswegs hinter dem Konzept der AWO zurückstehen würde. "Die das AWO-Angebot unterstützenden Parteien lehnten es jedoch ab, über Kosten auch nur zu reden", so Weidner. "Wobei auch Frau Piegeler, Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend und Soziales die Ratsmitglieder ermunterte, die Kosten beiseite zu lassen. Es handele sich im Falle der AWO eh nicht um tatsächlich ermittelte Kosten sondern nur um einen Erfahrungswert: Die Errichtung einer KITA in dieser Größenordnung koste im Durchschnitt 2,5 Mio. Und statt in sachlicher Debatte zum Wohle der Kinder und zum Vorteil der Mettmanner Finanzen zu diskutieren, wurden Vorbehalte gegen die Ausrichtung des EFG-Angebotes geäußert."

Die AfD bemängelt, dass die Fähigkeit, eine gute Kita zu betreiben der EFG glatt abgesprochen wurde. "Da nützte es auch nichts darauf hinzuweisen, dass es Kitas in der Trägerschaft Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden ja längst gibt, zum Beispiel ganz in der Nähe in Essen. Das wollte man gar nicht zur Kenntnis nehmen. Uns drängte sich der Eindruck auf, es gelte das Angebot der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Mettmann zu verhindern — koste es was es wolle. Und während nun für die Kinder der AWO-Kita nach dem Willen der SPD das Beste gerade gut genug ist und über Kosten nicht geredet werden darf, fehlt es den Kindern bei der Nachmittagsbetreuung in den Grundschulen an allem, besonders an Räumen. Aber für Neubauten ist laut Frau Piegeler, kein Geld da. (RP)"

Die AfD hätte eine Kita der EFG als ein neues Angebot für die Mettmanner Eltern ausdrücklich begrüßt. Die Begründung der Gemeinde für ihre Bewerbung habe die Fraktion überzeugt. "Als Kirche ist es uns wichtig, uns für das Zusammenleben der Menschen in Mettmann einzusetzen. Wir wollen Menschen, insbesondere Kindern — unabhängig von ihrer Konfession, Religion oder Nationalität — eine Umgebung bieten, in der sie sicher und geborgen sind und sich ihren Möglichkeit entsprechend entfalten können."

Umso bedauerlicher empfindet die AfD die erneute Ablehnung der EFG Mettmann. Weidner: "Sie hatte sich bereits 2013 schon einmal als Träger beworben."

(Schaufenster Mettmann)