Eine Koryphäe der Gefäßchirurgie ergänzt das EVK

Mettmann · Im Evangelischen Krankenhaus Mettmann will Prof. Wilhelm Sandmann mit zwei Oberärzten die Gefäßchirurgie aufbauen und damit die lokale Versorgung für die älter werdende Gesellschaft vor Ort sicherstellen.

 Priv.-Doz. Dr. med. Christian Berg, Chefarzt Innere Medizin (Schwerpunkt Angiologie, Diabetologie, Endokrinologie), Geschäftsführer Dipl.-Oec. Bernd Huckels, Prof. Dr. Dr. h.c. Wilhelm Sandmann, Sektionsleiter Gefäßchirurgie und Dr. med. Oliver Hofer, Leitender Arzt Intensiv- und Notfallmedizin.

Priv.-Doz. Dr. med. Christian Berg, Chefarzt Innere Medizin (Schwerpunkt Angiologie, Diabetologie, Endokrinologie), Geschäftsführer Dipl.-Oec. Bernd Huckels, Prof. Dr. Dr. h.c. Wilhelm Sandmann, Sektionsleiter Gefäßchirurgie und Dr. med. Oliver Hofer, Leitender Arzt Intensiv- und Notfallmedizin.

Foto: RG

Seit Oktober ist Sandmann als Chefarzt der neuen Abteilung Gefäßchirurgie tätig. "Mit Blick auf die Demografie und den daraus resultierenden veränderten Diagnosen im Bereich der Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen fehlte uns die Gefäßchirurgie im Haus", erklärt Geschäftsführer Bernd Huckels die Entscheidung für die neue Abteilung im EVK. "Viele ältere Menschen sind in ihrer Mobilität eingeschränkt und bevorzugen eine wohnortnahe Versorgung."

Bereits seit vier Jahren gibt es im EVK im Bereich der Inneren Medizin den Schwerpunkt Angiologie (Gefäßmedizin). Priv.-Doz. Dr. med. Christian Berg leitet diesen Bereich. Zum inzwischen etablierten Leistungsspektrum gehört die Versorgung von arteriellen, venösen und lymphatischen Gefäßerkrankungen. "Die Ergänzung durch die Gefäßchirurgie ermöglicht es künftig innerhalb der Gefäßmedizin nahezu alle Erkrankungen im EVK zu behandeln" begrüßt Berg die Erweiterung des Leistungsspektrums. Für weitergehende Therapien kooperiert das Evangelische Krankenhaus sowohl mit dem Universitätsklinikum Essen, an das es als Akademisches Lehrkrankenhaus angeschlossen ist, als auch mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf, an dem Prof. Sandemann viele Jahre lang tätig war.

Prof. Dr. Dr. h.c. Wilhelm Sandmann für den Aufbau des Bereichs Gefäßchirurgie zu gewinnen, ist fast wie ein Lottogewinn. Der 75-jährige ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet und brennt mit Leidenschaft für seinen Beruf. Stress und Ermüdungserscheinungen kennt er kaum. Er liebt es mit seiner Arbeit Menschen zu helfen und hat sich eine Expertise aufgebaut, die national und international anerkannt ist. "Solange mir Kopf und Hände noch nicht wackeln, hab ich noch Lust etwas zu tun", beschreibt er die eigene Motivation. Er ist der 'Gefäßchirurg für schwierige Fälle‘, der neben Standardeingriffen, wie das Setzen von Stents zur Gefäßerweiterung auch sehr komplexe Gefäßerkrankungen operativ behandelt. Dazu gehört das viszerale Kompressionssyndrom zu dessen Ausprägungen das Nussknacker- oder May-Thurner-Syndrom und das Dunbar oder Wilkie Syndrom gehören. Von letzterem sind meist jüngere Menschen betroffen, die bis zur Diagnosestellung und Operation oft einen langen Leidensweg mit starker Gewichtsabnahme hinter sich haben, weil die Nahrungsaufnahme zunehmend erschwert ist. Es ist nicht verwunderlich, dass mit Sandmanns Aufnahme seiner Tätigkeit am Evangelischen Krankenhaus Mettmann neben Patienten aus der Region auch internationale Patienten, aktuell eine aus den USA, sich hier von ihm operieren lassen.

Prof. Sandmann, der längst seinen Ruhestand genießen könnte, baut nun aber am EVK mit zwei Juniorpartnern, von denen der eine Doktorand bei Sandmann war und auch der zweite bereits längere Zeit mit ihm gearbeitet hat, die Gefäßchirurgie auf. Ein dritter Kollege, der derzeit noch an einer anderen Klinik tätig ist, soll später hinzukommen. Sandmann selbst hat mit dem EVK einen Vertrag bis 2020 geschlossen. Bis dahin sollen seine Juniorpartner mit eigener Expertise in seine Fußstapfen treten. Ob der vitale Gefäßchirurg dann wirklich seinen Ruhestand antritt, ist noch offen. Am EVK schätzt er vor allem die sympathische Pflege. "Sehr viele der Schwestern sprechen englisch und können so auch auf Patienten eingehen, die keine deutschen Sprachkenntnisse haben", lobt er die Versorgung. Ausschlaggebend für seine Entscheidung nach Mettmann zu kommen, waren die durch Priv.-Doz. Dr. med. Christian Berg in Mettmann und der Region bereits gut aufgebaute Gefäßmedizin und die leistungsstarke Intensiv- und Notfallmedizin, die Dr. med. Oliver Hofer als leitender Arzt betreut. Diese Voraussetzungen sind optimal, um auch die Gefäßchirurgie in Mettmann zu etablieren. Über diese Ergänzung des Leistungsangebots werden sich neben einigen internationalen Patienten, für die Sandmann oft die letzte Hoffnung ist, vor allem die vielen älteren Menschen hier bei uns vor Ort freuen, die nun im EVK im Bereich der Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen eine Rundumversorgung vorfinden.

(Schaufenster Mettmann/RG)
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