Leserbrief zur Sperrung der Schwarzbachstraße "Ein weiterer Schildbürgerstreich"

Mettmann · Zur Sperrung der Schwarzbachstraße in Höhe des Jubiläumsplatzes erreichte uns folgende Leserzuschrift:

"Anlieger und Autofahrer zahlen bei der Sperrung eines kurzen Abschnitts der Schwarzbachstraße in Mettmann den Preis für eine verfehlte Kommunalpolitik. Neue Umgehungsstraßen werden durchaus angenommen, wenn ihre Nutzung dem Bürger erkennbar Vorteile bringt. Umwege aber ohne jeden Sinn und Zweck zu erzwingen, offenbart nur ein autoritäres und bürgerfeindliches Denken der Verantwortlichen. Statt den kommunalen Schilderwald auszumisten - ein neuer Schildbürgerstreich!

Der Niedergang des Handels in der alten Kernstadt beruht definitiv nicht auf einer Blockade der Einkaufswege durch den motorisierten Individualverkehr. Grund ist nach meinem Eindruck die mit reichlich Steuergeldern finanzierte, einseitige Förderung der Königshof-Aktivitäten. Hier hat sich in kleinem Maßstab verwirklicht, was man aus anderen Städten längst kennt: Etwa der Verlagerung des Handels aus der Innenstadt von Oberhausen in die 'Neue Mitte' (CentrO). Die Folgen kann man dort besichtigen.

Unsere Kommunalexperten haben es geschafft, eine an sich wohlhabende Stadt massiv zu verschulden. Dabei hätte es unter Umweltaspekten völlig genügt, den Autoverkehr zu verlangsamen und die Mettmanner Kernstadt für den Schwerlastverkehr zu sperren. Statt dessen soll weiteres Steuergeld für die Umgestaltung von Straßen verschwendet werden. Frei nach dem Motto: Wir haben diesen Irrsinn ja nun mal angefangen ...

Auch der Jubiläumsplatz könnte attraktiver gestaltet werden. Das Pflaster ist dabei noch das kleinste Problem. Wichtiger erscheint etwa, dass die Stadtverwaltung auf unseren Wochenmärkten nicht immer mehr Standflächen Ramsch-Händlern und ihren häßlichen Bananenkisten überläßt. Dort ist leider schon heute oft fast kein Durchkommen mehr."

Bernhard Stoll, Mettmann

Hinweis
Die in Leserbriefen geäußerte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich außerdem sinngemäße Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt.

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