Das Rettungs-Camp für verzweifelte Eltern

Mettmann · Verzweifelte Gesichter sieht man derzeit besonders bei Eltern von Kleinkindern. Während des anhaltenden Streiks der städtischen Kindergärten stehen zahlreiche berufstätige Mütter und Väter ohne Betreuungsplätze für ihre Sprösslinge da.

 Mettmann Sport hat für die Kinder der Stadt viele Angebote und Spiel- und Tobemöglichkeiten bereit gestellt. Bei den betroffenen Eltern kommt dies sehr gut an.

Mettmann Sport hat für die Kinder der Stadt viele Angebote und Spiel- und Tobemöglichkeiten bereit gestellt. Bei den betroffenen Eltern kommt dies sehr gut an.

Foto: TB

Ein "Retter", den man so nicht erwarten konnte, ist derzeit Mettmann Sport. Der Verein hat kurzerhand ein Kita-Camp gestartet! "Wir betreuen die Kinder von 7.30 bis 14 Uhr", sagt Übungsleiterin Doris Romanowicz, neben der noch sechs weitere Kräfte von ME-Sport helfen. "Wir haben Glück, dass einige Abiturienten mit ihren Klausuren durch sind und somit Zeit haben", so Doris Romaniwicz. Vergangenen Woche startete das Camp mit 24 Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren. "In dieser Woche sind neun dazu gekommen." Die Dankbarkeit ist überall spürbar. "Das Angebot richtet sich nicht nur an Mitglieder, wir bieten den Service allen Mettmannern an." Nicht nur die Eltern sind happy, auch den Kleinen macht das Camp Spaß.

In den Räumen der ehemaligen Geschäftsstelle an der Neanderstraße hat der Verein in nur wenigen Tagen ein echtes Kinderparadies mit Spiel-, Lese- und Bastelecke aufgebaut. Die benachbarte, vereinseigene Turnhalle lädt zum Toben ein und auch der angrenzende Spielplatz wird bei schönem Wetter genutzt. "Wir versuchen den Tagesablauf immer unter ein anderes Motto zu stellen. In der vergangenen Woche hatten wir beispielsweise das Thema Zirkus aufgegriffen", erklärt die Übungsleiterin. Mit einem gemeinsamen, gesunden Frühstück starten die Kinder in den Tag. "Für das Mittagessen sind die Eltern selbst verantwortlich, das Frühstück stellen wir." Finanziert wird das ganze Unterfangen lediglich durch Spenden.

"Wir haben ein Sparschwein aufgestellt und bitten lediglich um eine Spende. Ein festes Betreuungsgeld wollten wir nicht nehmen, da sich diese Zusatzleistungen nicht jeder leisten kann", so Romanowicz. In der aktuellen Woche ist das Kita- Camp noch durch Betreuer von Montag bis Mittwoch gesichert. "Wir wissen allerdings noch nicht, wie die kommende Woche aussieht. Sollte weiterhin gestreikt werden, müssen wir spontan agieren."

(Schaufenster Mettmann / Felix Förster)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort