1. Die Stadt

Bewohner der Karpendelle beschweren sich über Fremdparker: Ärger über fehlende Parkplätze an der Arbeitsagentur

Bewohner der Karpendelle beschweren sich über Fremdparker : Ärger über fehlende Parkplätze an der Arbeitsagentur

Die Anwohner der Karpendelle sind sauer. Nachdem das Arbeitsamt im angrenzenden Gewerbegebiet eröffnet wurde, hat sich die Parkplatzsituation im anliegenden Wohngebiet enorm verschlechtert.

"Wo es vorher jahrelang kein Problem war, einen Parkplatz zu bekommen, musste man als Anwohner nun plötzlich lange suchen und weite Wege laufen, um überhaupt einen Parkplatz zu bekommen", sagt Mascha Lampert, die auf der Paul-Klee-Straße wohnt, und sich stellvertretend für viele Nachbarn an das Schaufenster Mettmann gewandt hat. "Aus diesem Grund haben wir Ende letzten Jahres eine Unterschriftensammlung gestartet und den Bürgermeister gebeten, durch eine Anliegerstraße Abhilfe zu schaffen."

Dem Anliegen habe der Bürgermeister dann auch zugestimmt, nachdem auch offizielle Besichtigungen ergeben hätten, dass eine extreme Belastung für die Anwohner bestehe. "Der Bürgermeister hat betont, dass durch das Gewerbegebiet die Parksituation im Wohngebiet nicht verschlechtert werden sollte", sagt Mascha Lampert.

Und wirklich, in seinem Antwortschreiben an die Betroffenen, das dem Schaufenster vorliegt schreibt Dinkelmann: "Anlässlich einer Anfrage der CDU-Fraktion zum Ausschuss für Planung, Verkehr und Umwelt am 2. September 2015 wurde (...) die Situation vor Ort noch einmal geprüft. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass (...) die Stellplätze auch geschaffen wurden. Dennoch wurde bei mehreren Ortsbesichtigungen festgestellt, dass im Nahbereich der Agentur für Arbeit eine hohe Parkplatznachfrage herrscht. Zu unterschiedlichen Tageszeiten wurde auch die Belegung der öffentlichen Stellplätze im Wohngebiet Karpendelle geprüft. Im nördlichen Einfahrtebereich des Wohngebietes war eine erhöhte Belegung festzustellen, die sich aber nicht weiter in das Gebiet hinein erstreckt."

Über die Situation im Wohngebiet führt der Bürgermeister weiter aus, dass die Anwohner Recht hätten, "dass eine Verlagerung des ruhenden Verkehrs aus dem Gewerbegebiet in das Wohngebiet nicht gewünscht sein kann".

Auf Veranlassung der Verwaltung wurden dann auch kurze Zeit später entsprechende Schilder aufgestellt, die ein "Verbot für den Kraftfahrzeugverkehr, ausgenommen Anlieger" veranlasst haben. Mascha Lampert: "Die Parksituation hat sich dadurch zwar nicht umgehend verbessert, da die Mitarbeiter des Arbeitsamtes dennoch im Wohngebiet geparkt haben - der Parkplatz des Arbeitsamtes mag zwar den Vorschriften entsprechen, ist aber praktisch viel zu klein - aber die Anwohner hatten die Möglichkeit, die Parkenden auf das Fehlverhalten hinzuweisen, so dass sich die Parksituation zumindest auf ein erträgliches Maß verbessert hat."

Doch laut Anwohnern wurden die Schilder dann vor zwei bis drei Wochen plötzlich wieder abgebaut. Telefonische Nachfragen bei der Stadtverwaltung resultierten laut Anwohnern in Aussagen, man habe nicht genug Personal, um die Einhaltung des Verbots zu kontrollieren und daher machten die Schilder keinen Sinn.

  • Brenzlige Situation: Ein Radfahrer fährt vor
    Vier Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept beschlossen : Gewinne und Verluste
  • Am PoP (Point of Presence), der
    Glasfaser : Spatenstich in Metzkausen
  • Spaß und Action am letzten Ferienwochenende : Neanderthal Museum feiert Sommerfest

"Nachdem aber der Druck durch die unterschiedlichen anrufenden Anwohner offenbar zu groß wurde, wurde versprochen, die Schilder wieder aufzustellen", sagt Mascha Lampert. "Dies ist auch geschehen, allerdings direkt vor dem Arbeitsamt, so dass jeder Mitarbeiter oder Kunde des Arbeitsamts berechtigt ist, in die Anliegerstraße zu fahren und auch im Wohngebiet zu parken."

Die Anwohner fühlen sich nun getäuscht. "In seinem Schreiben betont Herr Dinkelmann persönlich, dass das Verkehrsaufkommen aus dem Gewerbegebiet das Wohngebiet an der Karpendelle nicht belasten soll, dann werden still und heimlich Schilder entfernt und so anders wieder aufgestellt, dass die Sinnhaftigkeit ad absurdum geführt wird! Ich bin ehrlich enttäuscht von diesem Verhalten und über die Kosten, die solche sinnlosen Aktionen die sowieso schon strapazierte Stadtkasse belasten, mag ich gar nicht nachdenken", sagt Mascha Lampert.

(Schaufenster Mettmann/Felix Försrter)