Der Mann hinter den Glühlampen

Mettmann · Als dienstältestes Mitglied im Blotschenmarktteam hat Udo Tremel schon eine Menge erlebt. Seit nunmehr 21 Jahren ist der Elektroinstallateurmeister der Mann, der den Strom bringt. Jede einzelne Steckdose, jede Glühlampe und jedes Gerät auf dem Markt unterliegt der Leitung des Fachmanns.

 Elektrinstallateurmeister Udo Tremel bringt seit 21 Jahren den Blotschenmarkt zum Leuchten.

Elektrinstallateurmeister Udo Tremel bringt seit 21 Jahren den Blotschenmarkt zum Leuchten.

Foto: TB

"Es gibt eigentlich nichts, was ich noch nicht erlebt habe", witzelt Tremel und erinnert sich dabei an zahlreiche Momente, die ihm das Leben auf dem Blotschenmarkt ein wenig beschwerlicher gemacht haben. "Im zweiten Jahr beispielsweise wurden uns mutwillig die Leitungen zerstört. Das war ein echtes Ärgernis." Auch Witterungsverhältnisse, von sommerlichen 16 Grad bis hin zu Schnee, Sturm und Starkregen, können den Meister seines Fachs nicht aus der Ruhe bringen. Damit der Blotschenmarkt rund um die Lambertuskirche jährlich im atmosphärischen Licht erstrahlt und der Glühwein auch traditionell heiß in die Becher kommt, verlegt Tremel gemeinsam mit seinen drei Mitarbeitern rund drei Kilometer Kabel. Über vier Wochen dauert die langatmige Vorbereitungszeit. "Zunächst steht der Baum, danach rücken wir an."

Als nächsten Schritt finden die Lichterketten ihren Weg in die luftige Höhe. Hilfe bekommt das "Tremel-Team" seit Jahren von der Feuerwehr. "In diesem Jahr haben wir allein drei Tage für die Montage der Lichterketten benötigt. Wir sind sehr dankbar, dass uns die Feuerwehr jedes Jahr mit ihrem Hubsteiger in dieser Form unterstützt. Die machen einen tollen Job."

Wenn die Glühlampen an Ort und Stelle hängen, ist noch lange nicht Schluss für Udo Tremel. Jede einzelne Bude, jeder Baum und auch die umliegenden Gassen wollen mit Lichterketten und Strom versorgt werden. Sogar für die Ornamente, die sich an den Markteingängen befinden, ist das Fachteam zuständig. Viel Zeit, die Vorweihnachtszeit zu genießen, bleibt da nicht. "Wenn ich mich einsetze, dann richtig. Ich kann nicht zuhause sitzen und die anderen Jungs arbeiten lassen." Selbst wenn der Blotschenmarkt einmal steht, ist nicht Schluss mit dem unermüdlichen Einsatz. "Ich bin eigentlich rund um die Uhr vor Ort. Bisher gab es zum Glück noch keinen Totalausfall. Teilausfälle mussten wir aber schon des Öfteren beseitigen."
Meist sind defekte Geräte der Budenbetreiber Schuld. "Wir haben einen hohen Sicherheitsstandart und alle Leitungen mit Fehlerstromschutzschaltern ausgestattet. Sobald ein defektes Gerät angeschlossen wird, fliegt gleich die Sicherung raus."

Auch wenn die Einsicht der Aussteller nicht immer gegeben ist, herrscht trotzdem ein freundschaftliches Miteinander auf dem Markt. Auch innerhalb des Blotschenmarktteams ist das Betriebsklima auf eine tolle Gemeinschaft ausgerichtet. "Wir können alle konstruktiv miteinander diskutieren. Da ist es auch nicht schlimm, wenn man mal unterschiedliche Meinungen vertritt." Abschließend lüftet Udo Tremel noch das Geheimnis, wo die etlichen Lichterketten und kilometerlangen Kabel den verdienten "Sommerschlaf" halten. "Auf dem Bauhof steht ein Container für unsere Utensilien. Der wird jedes Jahr von mir verschlossen und auch nur wieder von meinem Team geöffnet. So kann ich sicher sein, dass im kommenden Jahr noch alles ganz ist und nichts fehlt." Udo Tremel ist eben ein echter Blotschenmarktprofi!

(Schaufenster Mettmann)
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