Der Blotschenmarkt: Ein Markt, der Geschichte schrieb

Der Blotschenmarkt: Ein Markt, der Geschichte schrieb

Was vor 43 Jahren zur Erfolgsgeschichte für Mettmann wurde, war ursprünglich gar nicht so geplant. "Die Werbegemeinschaft wollte damals eine neue Beleuchtung für die Innenstadt", erinnert sich der damalige Vorsitzende Ernst-August Kortenhaus an die Anfänge des Marktes.

"Die Stadt wollte dafür aber nur die Kosten übernehmen, wenn wir uns verpflichten, für fünf Jahre einen weihnachtlichen Basar zu organisieren. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen." Vorbilder gab es damals nur wenige, denn in Deutschland existierten zu diesem Zeitpunkt nur die Weihnachtsmärkte in Köln und Nürnberg. "Somit sind wir der drittälteste Weihnachtsmarkt der Republik", sagt Kortenhaus mit ein wenig Stolz.

Schon beim ersten Blotschenmarkt bestand das bis heute beigehaltene Konzept: Eine gute Mischung aus gewerblichem Einzelhandel, Vereinen und karitativen Einrichtungen. "18 Buden schmückten im Jahr 1972 den Jubiläumsplatz. Uns war es wichtig, dass der Markt zu einem vorweihnachtlichen Volksfest wird", so Kortenhaus. "Es gab damals lediglich das Schützenfest. An Heimatfest und ähnliche Veranstaltungen dachte da noch niemand." Der Erfolg gab der Werbegemeinschaft Recht. Allein am ersten Tag strömten 9000 Besucher aus der ganzen Region nach Mettmann, um den ersten Blotschenmarkt zu erleben. "Man traf Menschen, die man sonst das ganze Jahr nicht gesehen hat."

Zunächst war der erste Blotschenmarkt für nur eine Woche geplant. "Wir hatten unglaublich schlechtes Wetter, was die Leute aber nicht davon abgehalten hat, zu kommen und zu feiern", erinnert sich Ernst-August Kortenhaus. "Daher haben wir kurzer Hand beschlossen, den Markt um einen Tag zu verlängern und die erste der später legendären Weihnachtsbaumversteigerungen durchzuführen." Hierfür wurden Sachspenden in den Mettmanner Geschäften gesammelt, die an die Zweige der Bäume gehängt wurden. "Die Idee stammte von Charlotte Osselmann. Es kamen viele DM für den Benninghof zusammen."

Viele Aktionen wurden in den acht Tagen durchgeführt, um karitative Projekte in Mettmann zu unterstützen. Am Ende des ersten Blotschenmarktes zählte man insgesamt 60 000 Besucher. Hierfür waren unter anderem Gunther Philipp und Schlagersänger Heino und nicht zuletzt die beiden Elefanten Sara und Susi verantwortlich.
"Großer Dank gilt bis heute der Sparkasse, die vieles möglich gemacht hat. Die Mitarbeiter haben ihre guten Kontakte genutzt und uns tatkräftig unter die Arme gegriffen", sagt Kortenhaus.
Der schönste Moment war für ihn, wenn sich die Besucher in den Folgejahren am letzten Tag bei den Klängen des Turmbläsers mit den Worten verabschiedeten: Bis nächstes Jahr! "Dann wussten wir, dass wir vieles richtig gemacht haben".
Wahrlich haben Ernst-August Kortenhaus und seine Mitstreiter aus der damaligen "Werbe- und Parkgemeinschaft" etwas geschaffen, auf das man heute zurecht mit Stolz zurückblicken kann. Zu den Mitbegründern zählten 1972 neben Kortenhaus auch die Herren Hoffstädter, Brenger und Ortmann. "Nach acht Jahren übergaben wir die Organisation dann komplett an die Sparkasse." Was er dem Blotschenmarkt wünsche? "Dass er sich weiterentwickelt und dabei den familiären Charakter eines vorweihnachtlichen Volksfestes behält."

(Schaufenster Mettmann/Felix Förster)