20 Jahre Loyalität zum Mettmanner Blotschenmarkt

Mettmann · Seit 20 Jahren kümmert sich Udo Tremel mittlerweile um die Beleuchtung des Blotschenmarkt. Tremel ist ein alter Hase und fest im Organisationsteams des Blotschenmarkts integriert.

 Udo Tremel, Alfred Ziegler und Mike Langer sorgen auch in diesem Jahr wieder für den nötigen Strom.

Udo Tremel, Alfred Ziegler und Mike Langer sorgen auch in diesem Jahr wieder für den nötigen Strom.

Foto: FF

Und so sind die offiziellen Pressekonferenzen mittlerweile auch so etwas wie Klassentreffen, Comedyshow und Kaffeeklatsch zusammen. Da wird geklönt, werden Witze gemacht und Erfahrungen und Erlebnisse ausgetauscht. "Ich habe ja schon viel erlebt, aber in diesem Jahr gab es trotzdem ein Ding, das wirklich unfassbar ist", sagt Tremel, der sich wie gesagt um die Beleuchtung und den dazu gehörigen "Saft" kümmert, damit auch alles schön leuchtet. "Da bekam ich einen Anruf vom Reisebüro hier auf dem Markt. Da hatte eine Fremdfirma, die den Baum entfernen sollte, einfach alles samt fest installierter Lichterkette abgesäbelt. Angesprochen sagten sie: 'Das musste alles weg, basta!'"

Udo Tremel und sein Team hatten allein sechs Arbeitsstunden in den Baum gesteckt und innerhalb einer halben Stunde war alles vernichtet. Jetzt gibt es noch vier Bäume, die "dauerbeleuchtet" sind, alle von Tremels Team bestückt. Der Experte merkt an Geschichten wie dieser, dass er immer mit besonderen Vorfällen rechnen muss.

Nichts ist vorher schon klar. Wie auch bei einem neuen Standbeschicker, der in diesem Jahr zum ersten Mal mit seinem Gastronomieangebot dabei ist. "Der kommt aus Südtirol und benötigt auf einmal 19.000 Watt für seine Gerätschaften. Normal sind drei bis dreieinhalb Kilowatt", sagt Udo Tremel. Und so muss er mal wieder ran und einmal mehr basteln, damit alles klappt und jeder Stand seine Energie bekommt. "Irgendwie klappt es jedesmal. Nur nicht zu laut sagen, sonst kommen die anderen Standbetreiber im kommenden Jahr auch zu mir und wollen auf einmal viel mehr Leistung."

"Sonderfälle" wie die geschilderten vermiesen dem "Meister des Lichts" jedoch nicht den Spaß an der Arbeit, dazu ist er auch viel zu loyal und liebt seinen Blotschenmarkt zu sehr. "So lange wie es den Blotschenmarkt an der Lambertuskirche gibt, mache ich das schon. Vorher fand er ja auf dem Jubiläumsplatz statt", erinnert sich Tremel. Sieben bis zehn Tage dauert der Aufbau in jedem Jahr. Hängen erst einmal die zahlreichen Leuchtstränge, müssen noch die Hütten mit Strom versorgt werden. "In der Zeit des Aufbaus schaffen wir zeitlich keine anderen Termine", verrät der Elektromeister.

Unterstützung, besonders beim Aufhängen der Lampen, bekommen Tremel und seine Mitarbeiter von der Feuerwehr Mettmann. Mit dem Hubwagen wird jedes Kabel einzeln aufgehängt. Aber nicht, ohne vorher jede Glühlampe auf ihre Funktionalität zu testen. "Pro Jahr wechselt mein Mitarbeiter Alfred Ziegler schätzungsweise 500 Glühbirnen aus." Die beliebten 15 Watt-Lampen tauchen den Markt in ein atmosphärisches Licht. Dabei sind sie im Handel gar nicht mehr erhältlich. "Nur in meinem Privatlager lassen sich noch welche finden. Für die nächsten vier Jahre haben wir noch ausreichend Rücklagen. Danach müssen wir uns etwas anderes überlegen." Stichwort LED-Lämpchen... Doch das ist noch Zukunftsmusik, über die sich Tremel noch keine Gedanken macht. Dazu ist das Tagesgeschäft auch zu intensiv und anstrengend. Kein Markt ist wie der andere ist.

Größere Aussetzer hat er in seiner Amtszeit jedoch noch nicht erlebt. "Ich erinnere mich noch an das Jahr mit dem großen Schneeaufkommen. Da mussten wir den Markt für einen Tag schließen. Vor über zehn Jahren gab es zudem einmal einen Sturm, der die Band Rattles von der Blotschenmarktbühne in die KHG-Aula zwang. Aber auch das hat problemlos funktioniert." Nach dem Markt ist für Tremel und das Team des Blotschenmarktes aber noch nicht Schluss. "Dann steht uns noch der Abbau bevor. Der Bauhof möchte natürlich zügig die Hütten abbauen, vorher müssen aber noch die Strominstallationen raus." In diesem Jahr muss es besonders schnell gehen, das liegt auch an den Messezeiten von St. Lambertus. "Danach hab ich erst einmal genug vom Blotschenmarkt und ein Jahr Ruhe", witzelt Tremel.

(Schaufenster Mettmann/Felix Förster)
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